Neue Platte ist da - RAID-1 wiederherstellen

Tim Riemann

Wie ich bereits im letzten Beitrag geschrieben habe, hat sich in meinem Synology NAS (DS212j) eine Platte mit fehlerhaften Sektoren verabschiedet. Die Ersatzlieferung ist recht schnell bei mir angekommen, entsprechend habe ich mich gleich an die Wiederherstellung des RAID Systems gemacht - man weiss ja schliesslich nicht, wann die zweite Platte mit den über 43000 Betriebsstunden auch noch ausfällt… Da ich in dem NAS zwei baugleiche 2 TB Seagate Platten verwendet habe, musste ich vor dem Tausch erst einmal die Platte eindeutig identifizieren, damit ich nicht die falsche Platte austausche. Das gelang aber recht einfach über die Seriennummer der Festplatte - einfach vorher im Speicher-Manager der Synology NAS die Seriennummer aufschreiben und mit den Platten im NAS abgleichen. Nach dem Tausch der Seagate Platte gegen eine 4 TB Western Digital Red Platte (eine Erweiterung des Speichers ist momentan angedacht) wird das System wieder hochgefahren und meldet sich mit Pieptönen, um zu zeigen, dass etwas nicht stimmt. Ein Blick in den Speicher-Manager verrät auch, was da los ist:

Synology - Neue Platte uninitialisiert

Klar… die neue Platte ist ja noch leer, also starten wir einfach die Initialisierung, in dem wir unter “Volume” auf “Verwalten” klicken. Die Synology NAS bietet uns darauf eine Reparatur des Volumes an:

Synology - Volume, Verwalten, Reparieren

Danach nochmal die neue Festplatte auswählen (Bitte kontrolliert das noch einmal ganz genau!!!) und bestätigen.

Synology - Volume, Verwalten, Reparieren, Platte wählen

Nach Bestätigung der Warnmeldung wird die Reparatur gestartet. Das wird jetzt eine ganze Weile dauern, da die komplette Spiegelung der ersten Platte durchgeführt werden muss. Den Fortschritt könnt ihr aber jederzeit im Speicher-Manager unter “Volume” anschauen.

Synology - Status: wird repariert

Ich bin jedenfalls ganz froh, dass ich eine NAS zu Hause laufen habe und so meine Daten trotz defekter Festplatte gut sichern konnte. Klar, wäre ein Cloudspeicher auch eine ganz gute Lösung, aber da muss ich meine Daten eben ins Netz hochladen und das möchte ich einfach nicht (auch wenn die Synology NAS verschlüsselte Backups in die Cloud laden kann). Da ich jetzt die erste 4 TB Platte ins System eingehängt habe, werde ich jetzt erst einmal ein paar Monate warten und mir dann wieder die gleiche Platte holen (hoffentlich aus einer anderen Produktionswoche) und dann auch die verbliebene Platte noch austauschen. Ich bin gespannt, wie lange mein kleines DS212j NAS noch durchhält :-).

Nach 41520 Betriebsstunden hinüber

Tim Riemann

Ich bin jetzt schon seit mehreren Jahren ein begeisterter Benutzer eines Synology NAS. In meinem Fall ist es die DS212j, also ein Modell auf dem Jahr 2012 und genau so lange läuft das NAS auch schon am Stück durch. Anfangs habe ich nur eine einzelne Platte benutzt, da es zu diesem Zeitpunkt wegen des Hochwassers in Thailand zu Produktionsausfällen bei Festplattenherstellern gekommen ist. Die zweite Platte kam dann erst ein halbes Jahr später hinzu und bildet mit der ersten Platte ein RAID-1 System - also eine Spiegelung der Daten. Das NAS verwende ich zum Einen zur Datensicherung (Bilder, Videos, etc.), als Medienserver (Abspielen von Medien über das Netzwerk), als E-Mailserver (zu Hause liegen die Daten einfach besser) und als MQTT Server (Heimautomatisierung). Beim gestrigen Login konnte ich dann leider folgendes sehen:

Synology: Achtung fehlerhafte Sektore

Ein Blick in den Speichermanager des NAS zeigte dann auch sofort, was los ist. Auf der ersten Festplatte wurden fehlerhafte Sektoren gefunden.

Synology Speichermanager

Um genauere Informationen zu erhalten, habe ich direkt den erweiterten S.M.A.R.T. Test der Festplatte gestartet und - wie auch erwartet - schlug auch der fehl und zeigt aktuell über 17000 fehlerhafte Sektoren.

Synology - Speichermanager - Integritätscheck

Wie man sieht, hat die Platte mittlerweile schon 41520 Betriebsstunden (fast 5 Jahre) auf der Uhr. Machen kann man da nichts mehr, ausser eine neue Festplatte bestellen. Ich hoffe, dass sie in den nächsten Tagen bei mir ankommt und ich sie dann ohne Datenverluste einbauen kann. In der Zwischenzeit läuft das NAS erst mal so weiter. Da die zweite Platte auch schon bereits über 43000 Betriebsstunden auf der Uhr hat, kann man wohl erwarten, dass auch sie irgendwann ausfallen wird, besonders, da sie ja schon länger läuft als die Platte, die gerade ausgefallen ist (das war witzigerweise schon die neuere Platte). Die neue Platte ist aber auch schon bestellt - eine WD Red mit 4 TB. Hoffentlich hält die zweite Platte noch die paar Tage durch, bis der Ersatz dann da ist.

Mit der Sega Dreamcast und dem Raspberry Pi ins Internet

Tim Riemann

Die Sega Dreamcast kam in Europa Ende 1999 auf den Markt und war die erste Konsole, die dank dem bereits ab Werk eingebauten Modem Onlinefunktionalitäten mitbrachte. Mit der passenden Software konnte man mit ihr im Internet surfen, Mails schreiben und empfangen und natürlich auch online spielen. Zwar wurden nach dem Produktionsende in 2001 die Spielserver auch nach und nach abgeschaltet, dank der immer noch aktiven Dreamcast Szene gibt es aber trotzdem Fanserver, auf denen Spiele wie Phantasy Star Online oder Starlancer auch heute noch gespielt werden können.

Leider ist die Nutzung des Modems heute nicht mehr zeitgemäß und funktioniert bei IP-basierten Telefonanschlüssen auch nicht mehr richtig und ein LAN-Adapter (Broadband Adapter), den es als Zubehör zu kaufen gab, kann nur selten auf bekannten Auktionsplattformen für sehr viel Geld ersteigert werden. Abhilfe schafft hier aber der Raspberry Pi, der zusammen mit einem USB-Modem und der DreamPi Distribution die Gegenstelle für das Modem der Dreamcast übernimmt.

Materialliste

1x Raspberry Pi B (laut Autor sollten alle Modelle laufen) 1x SD-Karte 1x USB Modem (muss unter Linux laufen - ein billiges Modem von eBay reicht vollkommen aus) 1x Aufwärtswandler (in meinem Fall ein MT3608, muss 5V in ~24-26V umwandeln) 1x Widerstand 1k 1x Elektrolytkondensator, 1µF, 63V (minimale Spannung 26V)

Schritt für Schritt Anleitung

Schritt 1 – DreamPi Image laden

Zuerst lädt man das DreamPi Image für den Raspberry Pi von der Webseite des DreamPi Autors. Man findet es unter „What you will need“. Zum Erstellungszeitpunkt des Artikels ist die Version 0.95 aktuell.

DreamPi Image Download

Schritt 2 – Image entpacken

Das Image für den Raspberry Pi ist mit dem Packprogramm 7-Zip komprimiert worden. Man findet 7-Zip unter http://www.7zip.org. Nach der Installation kann man die heruntergeladene Datei öffnen und über einen Klick auf „Entpacken“ die Image Datei in ein Verzeichnis entpacken.

DreamPi Image Entpacken

Schritt 3 – Image auf die SD-Karte kopieren

Mit dem Programm Win32 Disk Imager (http://www.heise.de/download/win32-disk-imager-1192033.html) kann man dann die „.img“ Datei auf die SD-Karte übertragen. Dafür einfach das Laufwerk mit der SD-Karte und die Image Datei auswählen und mit einem Klick auf „Write“ wird das Image auf die SD-Karte geschrieben. ACHTUNG: Dabei gehen alle Daten auf der SD-Karte verloren.

Benutzername und Passwort sind übrigens, wie auch bei Raspbian üblich, „pi“ und „raspberry“.

Win32DiskImager

Schritt 4 – Raspberry Pi vorbereiten

Jetzt kann der Raspberry Pi vorbereitet werden. Dazu das USB Modem, das Netzteil und die SD-Karte in den Raspberry Pi einlegen. Momentan funktioniert DreamPi nur über den integrierten LAN Port, deshalb muss auch ein Netzwerkkabel angeschlossen werden. Die Konfiguration von DreamPi sollte dann aber selbstständig ablaufen.

Schritt 5 - „Line Voltage Inducer“

Der „Line Voltage Inducer“ ist notwendig, um die zur Kommunikation notwendige Spannung auf der Telefonleitung aufzubauen. Dieser Schritt ist dabei der aufwendigste, aber dennoch recht einfach, da nur wenige Bauteile benötigt werden. Ich habe bei meinem Umbau das beim Modem mitgelieferte Telefonkabel verwendet. In meinem Fall waren nur zwei Leitungen belegt. Sollte jemand ein Telefonkabel mit mehr als zwei Adern verwenden, so ist es wichtig, dass nur die zwei mittleren Adern benötigt werden. Der „Line Voltage Inducer“ wird dabei in eine Leitung eingebaut. Dazu einfach das Kabel auftrennen, eine Ader wieder miteinander verbinden und zwischen die andere Leitung die im Bild gezeigte Schaltung dazwischenhängen. Die im Bild gezeigte Spannungsquelle V1 mit 26V ist in diesem Fall der Aufwärtswandler.

Line Voltage Inducer-ohne Logo

Schritt 6 – Aufwärtswandler an den Raspberry Pi anschließen

Damit der Aufwärtswandler nicht von einer separaten Spannungsquelle versorgt werden muss, wird er direkt mit den 5V des Erweiterungsports des Raspberry Pi verbunden. Ein Blick auf die Pinbelegung verrät, dass wir +5V und GND direkt untereinander finden. Hier wird der Eingang des Aufwärtswandlers angeschlossen.

Expansionport Raspberry Pi

Schritt 7 – Aufwärtswandler auf 26V einstellen

Im letzten Schritt muss der Aufwärtswandler jetzt noch auf eine ungefähre Spannung von 24-26V eingestellt werden. Dazu entweder den Raspberry Pi booten oder den Aufwärtswandler noch einmal an ein Netzgerät mit 5V anschließen und mit einem Multimeter die Ausgangsspannung bestimmen. Die meisten Module besitzen ein Potentiometer, mit dem die Ausgangsspannung eingestellt werden kann. Ist die Ausgangsspannung korrekt eingestellt worden, kann die eine Seite unserer „selbstgebauten Telefonleitung“ an die Dreamcast und die andere Seite an das Modem angeschlossen werden. Die Hardwareseite ist damit fertig.

MT3608 Aufwärtswandler - bearbeitet

Schritt 8 – Wählverbindung der Dreamcast einrichten

Die Sega Dreamcast muss jetzt noch so konfiguriert werden, dass eine eigene Wählverbindung verwendet wird, die nicht auf ein Freizeichen wartet. Am besten verwendet man DreamKey 3.0, da man hier auch gleich die Verbindung mit dem integrierten Webbrowser testen kann.

In den Einstellungen wird ein neuer Provider angelegt, der unter der Telefonnummer „555“ erreichbar ist. In den Advanced Settings muss zusätzlich noch der Modemstring „ATX0“ eingetragen werden. Der Benutzername kann frei gewählt werden und das Passwort lässt man leer. Zum Abschluss startet man eine Verbindung, die ohne Probleme aufgebaut werden sollte. Nach Eingabe einer Internetadresse sollte die entsprechende Webseite geladen werden.

Sollte die Verbindung mit einem Timeout abbrechen, kann eine Fehlkonfiguration innerhalb von DreamPi der Grund sein. Man sollte sich dann mit dem Raspberry Pi per SSH verbinden und die Datei „/etc/ppp/options“ überprüfen. Hier sollte der richtige DNS Server eures Netzwerk unter „ms-dns“ stehen.

Schritt 9 – Phantasy Star Online mit Sylverant Server

Die Server des Spiels Phantasy Star Online wurden schon vor längerer Zeit abgeschaltet. Dennoch wird von einem Enthusiasten ein eigener Server gepflegt, der Sylverant heißt und unter http://www.sylverant.net zu erreichen ist. Auf der Seite des Servers findet man ein Programm, das man auf CD brennen kann, um Phantasy Star Online so zu patchen, dass es sich automatisch mit dem Sylverant Server verbindet.

Umstellung auf SSL

Tim Riemann

Anfang diesen Monats hat mein Webhoster angekündigt, dass ab sofort SSL Zertifikate kostenlos für die Webseiten zur Verfügung stehen werden. Logischerweise habe ich diese Möglichkeit gleich in Anspruch genommen und mir für meine Webseiten erst einmal Zertifikate generiert, was auch ziemlich einfach möglich war. Als erstes war mein Development Blog dran, denn da sind bisher noch nicht so viele Inhalte zusammen gekommen, sodass keine größere Schwierigkeiten zu erwarten waren. Die Umstellung verlief schnell und reibungslos, wobei ich bei der Umstellung nach einer Anleitung von Webongo vorgegangen bin.

Wie ihr sicherlich bemerkt habt, habe ich mein Weblog mittlerweile auch komplett auf HTTPS umgestellt, wobei die Umstellung hier dann schon etwas aufwendiger war. Gerade wenn man Inhalte von anderen Seiten in seinem Weblog verlinkt, bspw. die Einbindung eines Videos von Youtube oder Bilder von anderen Webseiten, muss man daran denken, dass man auch hier auf HTTPS umstellen muss, denn sonst meckert der Browser. D.h. also, dass man wohl oder übel einmal über alle Seiten drüberschauen muss und alle externen Inhalte noch mal überprüfen muss. Einfache Links auf andere Seiten sind aber kein Problem.

Gerade hier in meinem Weblog ist da doch einiges zusammengekommen, was ich erst mal nacharbeiten musste. Neben Links zu Youtube Videos, die es einfach gar nicht mehr gibt oder deren Link sich geändert hat, waren aber auch eingebettete Elemente von anderen Dienstleistern dabei, die auch bereits schon in die Insolvenz gegangen sind oder Bilder aus Foren, die auch schon gar nicht mehr existieren. Ich habe mir deshalb die Arbeit gemacht und alles, so gut es ging, nachgearbeitet und habe, nach der Prüfung hoffentlich alles Seiten, keine weiteren Probleme mehr gefunden.

Und so freue ich mich mittlerweile über ein “A” bei der Sicherheitsprüfung mit dem SSL Tool von SSLlabs.

SSLlabs

Aber warum macht man sich eigentlich die Arbeit? Naja, hauptsächlich, damit meine Passwörter erst mal bei der Anmeldung zur Webseite nicht ungesichert über das Internet laufen. Als nächstes natürlich noch, weil es einen besseren Google PageRank gibt und zum Schluss natürlich auch wegen der Sicherheit für euch, denn nicht jeder muss unbedingt wissen, was ihr euch gerade anschaut, oder :-)?

Arduino Uno + Ethernet Shield + Thingspeak

Tim Riemann

Vor kurzem habe ich ein Honeywell Rondostat HR-20 Heizkörperthermostat in Betrieb genommen, das schon lange sein Dasein im Keller fristete. Anfangs funktionierte es eigentlich einwandfrei, wobei mir die seltsame Regelung der Temperatur in meinem Raum schon etwas komisch vorkam. Der Raum kühlte ab und das Thermastat schaltete komplett durch. Das hatte schon was von einer PWM Regelung der Temperatur und hat mir schon nicht so richtig gefallen. Als ich dann tagsüber mal in den Raum hereinkam, hatte der Raum bereits eine Temperatur von sommerlichen über 30°C erreicht und es wurde nicht mal ein Fehler angezeigt. Da man so einem Gerät nun nicht mehr vertrauen kann, habe ich mir schnell aus einem Arduino UNO, einem Ethernet Shield, einem DHT11 Temperatur- / Luftfeuchtigkeitssensor und Thingspeak einen kleinen Datenlogger gebastelt, der seine Daten an die Thingspeak Plattform sendet. Auf der Plattform kann man die Daten jederzeit und von überall aus abrufen. Den Aufbau sowie den Quellcode habe ich mal in mein Wiki gepackt.

ArduinoUnoEthernetDHT11Thingspeak dht11_mit_thingspeak

Ergebnis der ganzen Aktion: ich habe mir ein neues Thermostat geholt, das deutlich besser regelt und werde in Zukunft mal versuchen, die alternative Firmware OpenHR20 in das HR-20 einzuspielen. Ein weiterer Test wird dann zeigen, ob das HR-20 oder die Firmware davon Schrott sind.