Tonertransfer - und es funktioniert doch!

Normalerweise belichte ich ja meine Platinen, entwickel sie dann und starte dann den Ätzvorgang. Leider hat das bisher nicht immer reibungslos funktioniert, d.h. es sind nach dem Entwickeln leere Kupferplatinen übrig geblieben und es wäre doch schade, wenn man die einfach wegwerfen würde. Doch wie bekommt man sein Layout auf die Platine? Klar, das Tonertransferverfahren – da gibt es ja schliesslich viele Artikel zu also wird das nicht so schwer sein. Denkste – da gingen erst etliche Versuche ins Land, bis ich endlich auf die Lösung gekommen bin.

Das Layout habe ich von Anfang an auf die Seiten des Reichelt Katalogs gedruckt – dabei ist es auch geblieben und es funktioniert damit auch sehr gut. Tolles Recycling btw ;-). Anfangs war ich aber der Meinung, dass die Hitze des Bügeleisens wohl auch so ausreichen würde und habe die Platine auf das Bügelbrett gelegt und ein Leinen-Tragetasche um die Platine und das Layout gelegt – negativ. Das funktionierte nicht.
Anschliessend habe ich die Platinen immer vorbehandelt, d.h. mit einem geeignetem Schleifpapier abschleifen und mit Aceton nochmal reinigen. Das selbe Verfahren wie vorher – nix, nur die Leiterbahnen war leicht auf der Platine zu erkennen.
Es musste also mehr Hitze her… Das Bügeleisen war aber schon auf Anschlag, also entfiel die Leinen-Tragetasche und das Bügelbrett wurde durch ein einfaches Brett ersetzt. Im ersten Schritt wurde ausserdem nur die Platine auf das Brett gelegt und mit dem Bügeleisen vorgewärmt. Anschliessend das Layout auf die Platine legen und ein wenig aufpassen, denn diesmal haftete das Layout sofort an der Platine. Nachdem das Layout dann schon fest an der Platine haftete, habe ich das gesamte Bügeleisen auf die Platine gelegt und mit versucht viel Druck auf die Platine auszuüben. Danach dann mehrfach mit den Kanten des Bügeleisens, die normalerweise abgerundet sind, über die Platine streichen. Das ganze dann 2-3x wiederholen, bis das Layout leicht durch die Reichelt-Katalogseite durchscheint. Danach kann eigentlich gar nichts mehr passieren…

Im abschliessenden Schritt wird die Platine dann in kaltes Wasser mit einem Tropfen Spüli gelegt. Das Papier wird dann “matschig” und man kann es nach ca. 5 Minuten ohne Probleme von der Platine rubbeln. Als Ergebnis kam dabei folgendes bei meinem ersten Testversuch heraus:

tonertransfer1

Wie man sieht, sind hier noch einige Papierfasern auf dem Layout vorhanden, sie spielen für den Ätzprozess aber keine Rolle, also einfach ignorieren. Hat also wunderbar geklappt. Nach dem Ätzen und dem Reinigen der Platine mit Aceton sah dann das Ergebnis so aus:

tonertransfer2

Damit kann man echt zufrieden sein. Nur am oberen Rand der Platine ist eine Leiterbahn unterbrochen, die ich aber ziemlich leicht flicken kann.
Insgesamt bin ich also sehr zufrieden mit dieser Methode und freue mich, dass ich meine alten Platinen jetzt doch noch weiterverwenden kann und das sogar mit relativ einfachen Mitteln. Ich denke, dass das Tontertransferverfahren wohl noch oft bei mir zum Einsatz kommen wird.