Neues Opensource Handheld: Pandora (Reloaded)

Mittlerweile ist es fast zwei Jahre her wo ich einen Artikel über das neue Opensource Handheld, die Pandora oder auch OpenPandora, geschrieben habe. Damals habe ich mir gedacht, dass es sich für mich nicht lohnt, da ich bereits mit dem Gamepark GP2x ein Handheld habe, mit dem ich alle notwendigen Emulatoren unterwegs dabei habe. Mittlerweile gibt es auch für mein Mobiltelefon schon einige Emulatoren, die ganz gut funktionieren und die, dank integrierter Tastatur, auch ganz gut brauchbar sind. Im Rückblick wollte ich mal schauen, was daraus eigentlich geworden ist, da ich dieses ambitionierte Projekt nach wie vor beobachte, denn ein Release gab es von der Pandora immer noch nicht und die Vorbesteller, die bereits das Geld schon gezahlt haben, fangen langsam immer lauter an zu murren…

pandastart

Im damaligen Artikel habe ich geschrieben, dass man ungefähr März / April 2008 mit der Pandora am Markt sein möchte, dieser Termin wurde (für mich erwartungsgemäss) nicht gehalten und dann Weihnachten 2008 angepeilt. Man konnte in Blogs schon Prototypen bewundern, auf denen z.B. ein Amiga-Emulator, die Dosbox oder die Cube-Engine lief. Im Oktober 2008 wurde auch der Speicher auf 256 MB ausgebaut und man wartete auf die LCDs für die Pandora. Im November wurden dann Test-Boards gebaut, um die Bestückung zu prüfen. Auch hier gab es anfangs ein paar Probleme und Verzögerungen. Zudem wurde durch die Bankenkrise das Konto der Firma kurzzeitig gesperrt – weitere Verzögerungen. Im Dezember waren auch die Probleme gelöst, man hatte 2000 LCDs und 4000 Gehäuse sollten in den nächsten Wochen fertig sein: Liefertermin ungefähr Ende Januar 2009. Die Entwicklung des Betriebssystems und der GUI laufen auf Hochtouren, es werden immer neue Info-Happen mit der Pandora in Aktion gezeigt.
Neues Jahr – neues Glück!? Im Januar gab es dann eine erste Pandora mit einem Prototypen-Gehäuse und einer noch nicht bedruckten Tastaturmatte zu sehen. Das Gehäuse wurde dabei noch von Tesa-Film zusammengehalten :-). Es wurden ausserdem noch ein paar Kleinigkeiten bei den Nubs am Board vorgenommen. Im Februar gibt’s die nächste Verzögerungen: Probleme bei den CNC-Prototypen-Gehäusen und bei den Tastaturmatten. Im März 2009 gab es dann erstmals ein Video zu sehen, in dem das CNC-Prototypen-Gehäuse zusammengebastelt wurde, allerdings passte das Board der Pandora noch nicht in das Gehäuse, da noch einige kleinere Änderungen vorgenommen wurden. Ende März gab es dann auch eine funktionierende, zusammengebastelte Pandora zu sehen – ausserdem wurde das Tastaturlayout endgültig abgeschlossen. Im April sollten dann “ein halbes Dutzend” Pandora Prototypen gebaut werden – wenn denn die Software-Entwickler mit den Treibern fertig werden und man kündigte an, die ersten 500 Boards im Mai, die restlichen 3500 Boards im Juni zu produzieren. Die Gussform für die Gehäuseproduktion und die Tastaturmatte sollte dann noch im April fertiggestellt werden. Im Mai läuft angeblich alles nach Plan, das neue Prototypen-Gehäuse ist raus und die Akkus werden zusammengebastelt. Zudem klappt’s jetzt auch mit der Tastaturmattenproduktion. Im Juni erhitzt die Frage nach einer “Cube” Version der Pandora die Gemüter. Der Cube sollte quasi die Konsolenversion der Pandora darstellen – und wurde von den Community eindeutig abgelehnt. Im Juli sind die Boards produktionsbereit, aber man will mit der Produktion warten, bis die Gehäuse fertiggestellt sind, damit man sich die Lagerkosten sparen kann. Ansonsten nix neues… Im August soll die Produktion der letzten Gehäusegussformen beginnen, ausserdem wird jetzt die endgültige Tastaturmatte gezeigt. Im Oktober wird dann der CE-Test mit dem fertigen Gehäuse durchgeführt, es muss nur eine Abschirmung für das LCD-Kabel vorgenommen werden. Ende Oktober nichts neues von der Gussform für die Gehäuse, man redet aber davon, dass die Gehäuse Anfang November ausgeliefert werden. Im November werden 105 Boards produziert, von denen auch 103 Boards funktioniert. Eine gute Ausbeute. Bei den Gussformen gab es nochmal kleinere Änderungen, da irgendetwas nicht passte und man ist zuversichtlich, dass man bis Weihnachten die Pandora ausliefern kann.

Da sich bis heute nichts neues mehr ergeben hat, die Gussformen zwar fertig sind, aber von den Gehäuse auch nichts zu hören ist, wird das wohl mit Weihnachten nichts werden. Ich war schon damals skeptisch, was den Terminplan des Pandora-Teams betraf. Man rechnete mit einem Jahr. Meine Erfahrungen mit Zeitabschätzungen hat gezeigt, dass man die immer erstmal noch verdoppeln kann und damit dann besser liegt – also zwei Jahre. Die sind jetzt fast rum und die Vorbesteller haben eine ganz schöne Durststrecke mit vielen Verzögerungen hinter sich, aber ich denke, dass es wohl bis nächstes Jahr im März endlich klappen wird, da man scheinbar den Gehäusespritzguss jetzt im Griff hat. Wenn dann erstmal alle entsprechenden Teile fertig sind und die ersten 4000 Pandoras ausgeliefert wurden, steht einer weiteren Produktion von Pandoras nichts mehr im Wege, da dann alle Teile für die weitere Produktion vorhanden und getestet sind.